Kalligraphie die Kunst des Schönschreibens
Kalligraphie - Die Kunst des Schönschreibens
Der Mensch entwickelte in den verschiedenen Jahrtausenden mit der wachsenden Siedlungsstruktur die Möglichkeit zur Schriftlichen Verständigung.
Die Maya hatten zum Beispiel ein sehr eigenes System mit verwirrend aussehenden Symbolen dafür.
Zu Beginn standen die Wissenschaftler vor großen Rätseln, wie man diese Zeichen entschlüsseln soll. Man kann aber inzwischen sagen, dass die Schrift der Maya eine Mischform ist. Sie besteht zum Teil aus Symbolen, den ideographischen Zeichen, wie auch den phonetischen Zeichen. Allerdings sind diese nicht Buchstaben, wie es bei uns der Fall ist, sondern ganze Silben.
Die Inkas hingegen hatten eine Knotenschrift, es wurde also per Schnur geschrieben und gerechnet. Die Sumerer hingegen entwickelten die Keilschrift und die Ägypter zunächst die Hieroglyphen, welche sich später zur hieratischen Schrift weiterentwickelte.
So entstanden die ersten Alphabete, welche immer weiterentwickelt und perfektioniert wurden. Bis vor ca. 50 Jahren, gab es noch das sogenannte Schönschreiben in der Schule.
Die Kunst des Schönen Schreibens ist nur leider immer mehr in den Hintergrund gerückt. Doch seit neuem kommt der Trend über das Internet wieder zurück: Die Kalligraphie.
Was brauche ich zum "schönen Schreiben"?
Überall im Netz findet man Anleitungen, wie man das Alphabet nach welchen Fonts schreibt. Prinzipiell verwendet man spezielle Kalligraphiefedern dazu, ebenfalls üblich (vor allem in der japanischen Tuschzeichnung) sind auch Pinsel. Aber man kann mit der Tusche und den Federn mehr machen, als nur wunderschöne Schriftbilder zaubern.
Mit der Tuschezeichnung oder Federzeichnung kann man ebenfalls Bilder kreieren. Es ist allerdings eine graphische Zeichentechnik, die ein wenig Übung bedarf. Die detaillierte Tuschezeichnung ist sehr Arbeitsaufwendig und bedarf viel Geduld, da jeder Strich einzeln gezeichnet wird.
Die Federzeichnung erfolgt meistens mit der Zeichenfeder, man kann aber auch ein Pinsel oder Bambusrohr verwenden.
Was muss ich bei den Federn bedenken?
Es gibt Kalligraphie Federn von hoher Qualität, aber auch billige von No-Name-Marken. Diese No-Name-Federn stammen häufig aus asiatischer Billigproduktion und kratzen über das Papier, verbiegen sich schnell und bestehen aus dünnen Metall.
Egal ob billige oder teure Produktion, alle Federn werden während der Produktion gefettet, weshalb es wichtig ist, dass sie vor dem ersten Gebrauch entfettet werden. Hierfür müsste ein Tropfen Spülmittel und warmes Wasser reichen.
Was für Federn gibt es?
- Breit- oder Bandzugfeder: Sie werden hauptsächlich zum Schreiben von Urkunden verwendet und generell dann, wenn ein Gotisches Schriftbild erwünscht ist.
- Spitzfeder: Spitz-federn haben eine besonders harte und gespaltene Spitze. In erster Linie werden sie für die englische Schrift Anglaise oder auch Fraktur verwendet. Das Schreiben mit dieser Feder, braucht viel Übung, da sie im richtigen Winkel angesetzt werden muss. Ist dies nicht der Fall, kann das Paper zerreißen oder es gibt unschöne Tintenkleckse. Die Spitzfeder hat ein kleines Fassungsvermögen und muss oft in die Tinte getippt werden.
- Redis- oder Pfannenfeder: Bei technischen Schriften, welche eine gleichbleibende Stärke benötigen, wird oftmals diese Feder verwendet.
- Plakat- oder große Bandzugfeder: Diese Feder hat eine sehr breite Auflagefläche. Häufig reicht das Tinten Reservoire nur für einen Buchstaben.
- Glasfeder: Eine solche Feder ermöglicht das fließende Schreiben. Ähnlich wie die Redisfeder, kann man auch mir dieser eine konstante Strichstärke erzeugen. Allerdings zeichnet sich insbesondere die Glasfeder dadurch aus, dass man relativ lange schreiben kann, ohne die Feder neu auffüllen zu müssen.
- Cola-feder: Sie heißt so, da man sie ursprünglich aus einer Coladose im 21. Jahrhundert anfertigte. Mit der Feder entstand eine unkonventionelle und schwungvolle Art zu schreiben.
- Kalligraphie Stifte: Diese gibt es in 4 Strich breiten und mehreren Farben. Einfach Deckel ab und los geht es -ganz ohne nachfüllen. Nachteil: sie sind nicht so Lichtecht wie gute Tusche und trocknet nach längerem liegen gerne mal ein.
- Kalligraphie Füllhalter: Es gibt sie mit Patrone oder Reservoir zum Selbst befüllen. Geschrieben wird ausschließlich mit Tinte, nur richtig scharfe Kanten sind hiermit nicht möglich.
Tipps zur Kalligraphie
Gerne auch Wasserfeste Tusche verwenden, und dann mit Aquarellfarbe schöne Effekte erzeugen.
Mit der Feder sollte man nicht zu stark aufdrücken, da man sonst hängen bleiben könnte. Bleibt man hängen, können Patzer, Spritzer oder andere unschöne Nebeneffekte passieren. Generell sollte man niemals auf die Feder drücken, sondern eher nahezu über das Papier gleiten.
Zwischendurch kann man die Feder feucht reinigen, da die Tusche sonst eventuell klumpt. Ansonsten könnte es sein, dass man die Tische mit einer mit Wasser gefüllten Pipette ein Minimum verdünnen sollte. Hierfür ist es Ratsam, ein gesondertes Gefäß zu verwenden.
Die Auf- und Abstriche sollten jeweils parallel zu einander verlaufen, da man so für ein gleichmäßiges Schriftbild sorgt. Auch das Einhalten der Mittellänge und Kopflinie trägt dazu bei, dass das geschriebene wesentlich schöner aussieht. Auch die Grundlinie sollte gleichmäßig bleiben, wie auch ein gleichmäßiger Abstand der einzelnen Buchstaben.