Gouachefarben • Ratgeber für Hobby, Schule & Kunst
Gouachemalerei - Malen mit Gouachefarben

Gouachefarben sind hochkonzetrierte Pigmente, die mit Kreide, Wasser und Gummi Arabicum gebunden werden.
Die Technik stammt ursprünglich aus der Kulissenmalerei, bedeutende Künstler wie Albrecht Dürer und Tizian verwendeten diese jedoch auch für Skizzen, Studien und Untermalungen. Über Henri Matisse und Chagall fanden Sie schließlich als eigenständige Malerei Anerkennung.
Besonders im Realismus werden die matten Gouache Töne geschätzt, etwa dem extrem detailreichen Fotorealismus aber auch dem plakativeren Sozialistischen Realismus.
Auch in Concept Art für Hollywoodfilme werden die matten, flächigen Farben geschätzt.
Eigenschaften und Besonderheiten von Gouachefarben
Wenngleich Goauchefarben auch Temperafarben genannt werden, sollte man sie nicht den bekannten Schulmalfarben verwechseln. Qualitative Farben, etwa von Schmincke, sind stark pigmentiert und dennoch ein vergleichsweise günstiges Medium.
Gern werden sie für Malanfänger geeignet, da sie sehr viel verzeihen. Problemlos lassen sich (im Gegensatz zur Aquarellmalerei) zu dunkle Stellen übermalen, neu vermischen oder Highlights setzen. Auch muss die Vorzeichnung nicht entfernt werden oder perfekt sein - auch diese lässt sich beliebig oft nach Bedarf korrigieren, da Gouachefarben gut deckend sind.
Aufgrund dieser deckenden Eigenschaften, sind sie nicht nur für realistische, sondern auch sehr vereinfachte, plakative Werke beliebt - die flachen, matten, großen Farbflächen lassen sich für Designer gut einscannen und digitalisieren.
Prinzipiell, lassen sich Gouachefarben lasierend mit verdünnter nasser Farbe auf trockenem Untergrund auftragen - etwa Aquarellpapier oder Karton, wie auch nass in nass für verschwimmende Effekte ähnlich der Aquarellmalerei. Die matt erdigen Farben sind in der Aquarelltechnik weniger intensiv als klassische Aquarellfarbe, auf einem dunklen Untergrund jedoch strahlen sie durch ihre Deckkraft erneut in einzigartiger Qualität. Beim lasiserenden Auftrag lässt sich die optische Mischung der Farben durch einen schichtweisen Auftrag erreichen.
Der Verwandlungskünstler Gouache lässt sich jedoch auch wie Acrylfarbe verwenden. Die pastose Farbe lässt sich auch auf Leinwand gut trocken auf trocken zeichnen, ihre mattere Erscheinung ist dabei besonders im klassischen Realismus wie auch dem modernen Photorealismus hochgeschätzt. Um besonders feine Details zu ergänzen, lässt sich die matte Oberfläche nach dem Trocknen mit Markern, Buntstiften und Kreiden übermalen.
Gouachefarben sind vergleichsweise schnell trocknend und so weiter übermalbar (so werden sie gern auch als Untergrund für Ölzeichnungen verwendet), die Farbe ist mit nassem Pinsel aber auch später wieder anlösbar - etwa um Verläufe sanfter zu gestalten.
Auch in der Kalligraphie und dem westlichen Lettering wird verdünnte Gouachefarbe geschätzt. Bearbeitet werden kann sie so nicht nur mit dem Pinsel, sondern auch einer Schreibfeder.
Ein großer Vorteil von Gouachefarben ist die schlichte Zusammensetzung - so ist sie ungiftig, hautschonend und leicht von Untergründen oder aus Kleidung herauszuwaschen.